Strand in Heist by Georges Lemmen - ca. 1891 - 37,5 x 45,7 cm Musée d'Orsay Strand in Heist by Georges Lemmen - ca. 1891 - 37,5 x 45,7 cm Musée d'Orsay

Strand in Heist

Öl auf Holz • 37,5 x 45,7 cm
  • Georges Lemmen - 1865 - 1916 Georges Lemmen ca. 1891

Nachdem Georges Seurat und andere Neo-Impressionisten ihre Bilder im Salon des XX in Brüssel ausgestellt hatten, wandten sich verschiedene belgische Künstler in der zweiten Hälfte der 1880er Jahre dem Pointillismus und der optischen Farbmischung zu. Zu diesen begeisterten Künstlern gehörte der damals knapp zwanzig Jahre alte George Lemman. In gut zehn Jahren löste er sich allmählich von den Theorien Seurats und entwickelte seine eigene originelle Technik, die er vor allem bei Porträts und Landschaften anwandte. Beeinflusst durch seinen Landsmann Henri Van de Velde, zeigten seine Bilder nach 1891 eine Art-Nouveau-Stilisierung von denen Strand in Heist ein bedeutendes Beispiel darstellt. Durch die enge horizontale Anordnung von winzigen runden oder ovalen Punkten auf der Leinwand konnte er deutliche Farbzonen erstellen, die eindeutig durch eine Linie von Komplementärfarben gertennt waren. Diese Formen nahmen seltsame, anti-naturalistische Umrisse an, wie die riesige bläuliche Wolke, die in den Himmel einzudringen scheint. Das einzige Zeichen menschlichen Lebens in dieser nächtlichen Landschaft ist das verlassene Boot, das in lilafarbenen Streifen vor einem gelben und orangefarbenen Hintergrund hervorgehoben ist. Die Verstärkung der Farben und synthetischen Formen gehörte zur Entwicklung der symbolistischen Bewegung, die eine neue Ära in der franco-belgischen Kunst eröffnete.