Das Thema dieses Gemäldes ist der Held des gleichnamigen romantischen Erzählgedichts von Michail Lermontow. Das Ende der 1830er Jahre entstandene Werk erzählt die Geschichte eines byronischen Dämons, der das Schicksal hat, eine georgische Prinzessin zu lieben, die an den Folgen seines Kusses stirbt. Sie wird von Engeln gerettet, während er dazu verdammt ist, die Ewigkeit allein zu verbringen. Diese überhitzte Geschichte passt perfekt zum romantischen Temperament, wäre aber realistischen Schriftstellern und Malern ein Gräuel gewesen. Vrubel beschrieb den Dämon als "einen Geist, der die männliche und weibliche Erscheinung in sich vereint, einen Geist, der nicht so sehr böse als vielmehr leidend und verwundet ist, sondern ein mächtiges und edles Wesen in sich birgt". Man beachte den jenseitigen Ausdruck in den Augen des Dämons (im Gegensatz zum Ausdruck in Perovs Porträt von Turgenjew zum Beispiel), der symbolisch für die Existenz einer Welt jenseits des Alltäglichen steht. Man beachte auch den Hintergrund, der mit so symbolträchtigen Bildern wie Sonnenuntergang, Feuer (das für das Ende der Welt steht) sowie aggressiv nicht realistischen Blumen gefüllt ist.




Dämon im Garten sitzend
Öl auf Leinwand • 114 x 211 cm