Ich weiß nicht, ob ihr schon davon gehört habt, aber heute ist #museumselfieday - das bedeutet, dass heute Museumsbesucher, Kuratoren, Manager und Maskottchen auf der ganzen Welt Selfies in Museen machen werden. Es handelt sich um ein Twitter Projekt mit dem Ziel mehr Bewusstsein für die großen Kollektionen zu schaffen, die von Museen weltweit beherbergt werden. Viel Vergnügen also mit dem heutigen Parmigianino (was man schon als Selfie bezeichnen könnte, was denkt ihr?) und vergesst nicht, eure eigenen #museumselfies auf Twitter zu teilen! :]
Giorgio Vasari schrieb in seinen Künstlerbiographien über den 19 Jahre alten Parmigianino: "Dann überkam ihn das Verlangen, Rom zu sehen, nachdem er großes Lob über die Werke der Meister dort gehört hatte, vor allem über Raffaello und Michelangelo, und er erzählte seinen betagten Onkeln von seinem Verlangen. Jene, in seinem Verlangen nichts erkennend, was nicht löblich sei, stimmten zu, aber rieten ihm etwas mit sich zu bringen, das ihm eine Vorstellung bei anderen Künstlern bescheren würde. Dies schien Francesco guter Rat zu sein und er malte drei Gemälde, zwei kleine und ein sehr großes. Neben diesen begann er, eines Tages Ermittlungen über die Feinheiten der Kunst anstellend, sich selbst zu zeichnen, wie er im konvexen Spiegel eines Barbiers erschien. Er ließ sich eine Kugel Holz von einem Drechsler anfertigen und halbieren, und machte es sich zur Aufgabe auf diesem alles zu malen, was er im Spiegel erblickte, und da der Spiegel alle nahen Gegenstände vergrößerte und alle fernen Gegenstände verringerte, malte er die Hand ein wenig groß. Francesco selbst hatte ein wunderschönes Anlitz, mehr einem Engel als einem Menschen ähnlich, daher schien sein Bildnis auf dieser Kugel etwas Göttliches zu sein, und das ganze Werk war ein glücklicher Erfolg, auch der Glanz des Glases, mit jedem Widerschein, und Licht und Schatten so wahrheitsgetreu, dass vom menschlichen Geist nicht mehr erwartet werden kann. Das Bild sodann vollendet und verpackt, zusammen mit dem Portrait machte er sich, begleitet von einem seiner Onkel, auf den Weg nach Rom; und so der Kanzler des Papstes die Bilder gesehen hatte, stellte er den jungen Künstler und seinen Onkel Papst Clemens vor, der, angesichts der vorgezeigten Gemälde und dem jungen Alter Francescos, verwundert war, und mit ihm sein gesamter Hof. Und Seine Heiligkeit übertrug ihm die Verantwortung die Halle des Papstes zu bemalen." Das Gemälde wurde Papst Clemens VII von dem jungen Künstler als Geschenk überreicht.