Für die nächsten vier Wochen werden wir jeden Montag Meisterwerke aus dem Florence Griswold Museum mitten auf Florence Griswolds Grundstück präsentieren, welches das Zentrum der Old Lyme Art Colony war, der Hauptpunkt für die Entwicklung des amerikanischen Impressionismus. Viel Vergnügen! :)
Obwohl das Florence Griswold Museum die größte öffentliche Sammlung von Willard L. Metcalfs Werken besitzt, hatten wir bis jetzt keine Gemälde, die der Künstler in Giverny gemalt hatte. Metcalf war einer der ersten amerikanischen Künstler, die das französische Dorf besuchten, welches die Heimat von sowohl Claude Monet, als auch von einer aufkommenden Künstlerkolonie war, die von einer internationalen Gruppe von Impressionisten geformt wurde. Metcalfs Vitrine mit naturhistorischen Exemplaren, in der Sammlung des FGM, inkludiert im Mai 1885 in Giverny gesammelte Vogeleier, wodurch dort die Präsenz des Künstlers vor jedem anderen nordamerikanischen Maler begründet wurde. Metcalf machte bald Monets Bekanntschaft und lehrte sogar dessen Sohn und Stiefsohn in Botanik und Ornithologie. Metcalf besuchte Giverny während der folgenden Sommer vor seiner Rückkehr nach Amerika 1888. Er fertigte eine Reihe von Gemälden vom Fluss Epte in Giverny im Jahr 1887 an, Beispiele davon haben wir für vergangene Ausstellungen von Verleihern wie dem University of Kentucky Art Museum und der Terra Foundation for American Art ausgeliehen. Als Freilichtmalerein angefertigt zeigen Metcalfs Giverny Gemälde reiche Farben und einen ausgeprägteren Kontrast von Licht und Schatten, als dieser in seinen früheren Werken gefunden werden kann. Am Fluss bietet nicht nur dieselbe üppige Farbpalette geprägt von Barbizon Landschaften, sondern auch den hohen Horizont, den plötzlichen Abschnitt, und die diagonalen Linien, die die Impressionisten von der Fotografie und von japanischen Drucken übernommen hatten [um den Eintrag für Giverny (1887), in May Night: Willard Metcalf at Old Lyme (136) zu umschreiben]. Aber anders als die meisten seiner Epte Bilder, inkludiert Am Fluss eine menschliche Figur: die eines Fischers, der auf seinem kleinen Boot eine Falle balanciert. Die Prominenz der Figur ist ein Widerhall sowohl von Metcalfs früheren französischen Werken - seiner Gemälde und seiner journalistischen Illustrationen zugleich - in welchen Menschen hervorstechen, als auch von Werken von Künstlern wie Jule Bastien Lepage, der ländlichen Männern und Frauen Bedeutung in deren Bildern verlieh. In der Sammlung des FGM spielt Am Fluss eine wichtige Rolle, da es eine Lücke in unserem Besitz von Metcalfs Werken füllt. Es repräsentiert nicht nur die französische Periode des Künstlers, sondern dient auch als Beispiel für die stilistischen und kompositionellen Elemente, von welchen er sich entfernte als er sich dem Impressionismus in Old Lyme widmete. Ein Bild in unserer Sammlung, Dogwood Blossoms (1906), repräsentiert den anhaltenden französischen Einfluss auf Metcalfs Werke durch seine Einbindung weiblicher Figuren. Obwohl wir auf Objektbezeichnungen oft erwähnen, dass Dogwood Blossoms bäuerliche Figuren inkludiert, wie auch in Metcalfs europäischen Bildern und in Gemälden anderer amerikanischer Künstler, die in Frankreich arbeiteten, befindet sich in unserer Sammlung kein Werk, das diese Tatsache besser veranschaulichen könnte als Am Fluss. Gleichermaßen betonen wir in unseren Gesprächen über Kalmia das Ausmaß, in welchem das Gemälde Metcalfs Verlagerung vom Barbizon Stil, welchen er in Giverny anwendete (evident in den weichen Blau- und Grüntönen im Hintergrund), zu seiner völligen Annahme des Impressionismus (sichtbar in der regen Pinselführung und Impasto, die den Lorbeerbusch auszeichnen). Wäre es nicht großartig diesen Standpunkt visuell durch eine Gegenüberstellung von Am Fluss und Kalmia darzustellen, eine Szene von Old Lymes eigenem Epte-haften Lieutenant River?