Gestern sprachen wir über Suzannes Porträt von Henri de Toulouse-Lautrec. Heute möchten wir euch eines ihrer eigenen Werke vorstellen: Das blaue Zimmer Obwohl sie, über ihre gesellschaftlichen Kreise im Montmartre, die aktuellen künstlerischen Trends durchaus gut kannte, legte sich Valadon auf keinen besonderen Stil oder eine Bewegung fest, sondern entschied sich für einen unabhängigen Weg, der auf verschiedenen Stilen beruhte. Sie malte Stillleben, Porträts, Blumen und Landschaften (bekannt für ihre starke Komposition und die hellen lebendigen Farben), während ihre berühmtesten Motive ihre weiblichen Akte sind. Suzanne malte ihre Frauen als Angehörige der Arbeiterklasse, für Zeitgenossen erkennbar an ihren wenig idealisierten Körpern, den groben Zügen, entspannten Haltungen und der lockeren Darstellung ihrer Nacktheit. Viele Kritiker interpretieren diese fehlende Idealisierung bei Valadons Frauen als Hässlichkeit und fehlenden Charm und beschuldigten Valadon, sie würde Frauen hassen. Diese Kritiker stereotypierten sie, aufgrund ihres eigenen Hintergrunds ebenso wie ihrem „unweiblichen“ Draufgängertum und ihrer Resolutheit.




Das blaue Zimmer
Öl auf Leinwand • 90 x 160 cm