Nachtcafé bei Arles by Paul Gauguin - 1888 - 73 x 92 cm Puschkin-Museum Nachtcafé bei Arles by Paul Gauguin - 1888 - 73 x 92 cm Puschkin-Museum

Nachtcafé bei Arles

Öl auf Leinwand • 73 x 92 cm
  • Paul Gauguin - 7. Juni 1848 - 8. Mai 1903 Paul Gauguin 1888

Im Oktober 1888 fuhr Gauguin auf Vincent van Goghs Einladung hin nach Arles, um eine Künstlergemeinde aufzubauen, von der van Gogh schon lange träumte. Gauguin erreichte Arles am 20. Oktober. Bis zum 25. Dezember waren alle Hoffnungen verflogen, alle Pläne zerstört. Gauguin und van Gogh wurde von unterschiedlichen Temperamenten und Motivationen gelenkt. Die Beziehung scheiterte schließlich, als Gauguin verkündete, er wünsche sich nicht, ein Teil dieser Gemeinde zu sein. Laut einiger Berichte bedrohte van Gogh ihn mit einer Rasierklinge, weswegen Gauguin floh und die Nacht in einem Hotel verbrachte. Daraufhin schnitt sich van Gogh ein Teil seines Ohres ab, was zu seiner Verhaftung und seinem Krankenhausaufenthalt führte. Bald danach verließ Gauguin Arles ohne seinen stürmischen Freund noch einmal gesehen zu haben. Van Gogh blieb stets verbittert darüber.

Gauguin und van Gogh arbeiteten in Arles an den gleichen Objekten. Nachtcafé bei Arles (Madame Ginoux) war eine Gauguins Reinterpretation von zwei von van Goghs Bildern: Das Nachtcafé und das Portrait der Madame Ginoux (s. gestriges Bild). Gauguin bearbeitete das Bild später erneut, fügte Figuren am linken Rand und den Mann, der sich mit den Prostituierten unterhält, hinzu. Diese beiden Figuren und Madame Ginoux selber wurden bereits von van Gogh in anderen Arbeiten portraitiert. Das Kunstwerk ist an zweifach unterschrieben: auf dem Marmortisch und auf der Kante des Billiardtisches.