Supernovae by Victor Vasarely - 1959 - 1961 - 244 x 154 cm Private Sammlung Supernovae by Victor Vasarely - 1959 - 1961 - 244 x 154 cm Private Sammlung

Supernovae

Öl auf Leinwand • 244 x 154 cm
  • Victor Vasarely - 9. April 1906 - 15. März 1997 Victor Vasarely 1959 - 1961

In der Kunst geht es immer um Perspektive. Von dir allein betrachtet, kann es schnell egozentrischwerden. Wir alle untermauern und untersuchen unsere eigenen Eindrücke um sie vor uns selbst zu bestätigen. Viele Male vereinfahen wir Fakten die unsere eigene Meinung bestärken und machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Stellen wir uns vor wir treffen uns auf einer Party und Richard, der zugegeben etwas drüber ist, erzählt Johanna, dass du keine sehr freundliche Person bist. Danach erzählt er aber Catherine, dass du die wohl netteste Person bist, die er kennt. Als der Fahrer des Abends hast du das letzte Glas Wein abgelehnt. Johanna hatte den Eindruck, dass du weder ihr Angebot gewürdigt hast, noch Lust hast weiterzufeiern (Ist dir der Wein etwa nicht gut genug??) . Catherine denkt, dass es sehr nett von dir war den teuren Wein abzulehnen, damit Richard (der ihn gekauft hat) mehr davon trinken kann (so selbstlos)! Diese oreingenommenheit hilft uns unsere eigenen Meinungen zu untermauern und die Realität kann in schwarz und weiß, in Zustimmung oder Negierung unterteilt werden. Unsere Augen werden überlistet von dem, was wir sehen wollen. Vasarely ist ein Künstler der weiß, wie irreführend Wahrnehmung sein kann. Die optischen Eigenschaften seiner Gemälde verzerren das unmittelbare Verstehen der Wahrnehmung und stellen manchmal die Erkenntnis komplett infrage. Sein Werk stößt geradezu das Auge des Betrachters an um verschiedene Wahrnehmungen hervorzurufen.  Es verzögert den unmittelbaren Impuls zu definieren und lässt damit einen tieferen Sinn vermuten, der abseits von dem liegt, was man auf den ersten Blick begreifen kann. Was hat Frankensteins Kreation (das Monster) damit zu tun? Er ist, wie soviele andere komplexe Charaktere ein "nicht so lebender" Beweis dafür, dass uns unsere ersten Eindrücke und unser schwar-weiß Denken uns oft von der Wahrheit fernhält. Sofya Marmeladov zum Beispiel ist eine, die mich einige Themen, wie die Prostitution, nochmal überdenken lässt... Realität ist immer komplexer als das was wir heraufbeschwören und unterstreicht die Bedeutung des länger Hinsehens auf das, was wir verehren - nicht automatisch zu verurteilen oder zu bestätigen, je nach unseren Meinungen und Vorurteilen. Mary Shelley (du solltest sie googlen; und wir sollten mit dem nächsten Update in der Lage sein Links einzubetten), Autorin des oft missverstandenen "Frankenstein oder der Moderne Prometheus" schrieb einst: " Ich bin kein Mensch von Meinungen, ich empfinde die Gegenargumente zu stark"

Artur Deus Dionisio