Richard Wilson (1713/14 – 1782) war einer der wichtigsten walisischen Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts. Er wurde zuerst zum Porträtmaler ausgebildet, aber nachdem er einige Jahre in Italien verbracht hatte, wo er ermutigt wurde, sich der Landschaftsmalerei zuzuwenden, kehrte er nach Großbritannien zurück, blieb bei diesem Genre und schuf gewagte, aber ausdrucksstarke britische Szenen im italienischen Stil. Constable und Turner geben ihn als einflussreich für ihr Werk an und er war ein Gründungsmitglied der Royal Academy. Leider starb er in Armut.
Dieses Gemälde ist ein besonderes Lieblingsbild von mir, weil es einen Ort zeigt, an dem ich einen großen Teil meiner Kindheit verbracht habe. Die Ausführung ist zwar nicht sehr detailliert, der Gesamteindruck der Burg aber ist kräftig und warm und als Betrachter verfallen wir schnell dem mittelalterlichen Charme des Gemäldes. Die Burg selbst – konzentrisch entworfen – wurde im späten 13. Jahrhundert (zwischen 1283 und 1289) von Edward I. während der Eroberung von Wales gebaut. Sie hat Belagerungen, Kämpfe und Jahrhunderte von beißend kalten walisischen Wintern überstanden. Natürlich ist die Burg heutzutage eine große Attraktion in dieser Gegend, aber dieses Gemälde zeigt sie als vom Tourismus unberührte Ruine, die Festungsmauern beleuchtet von der Sonne, stolz in der wunderschönen Landschaft von Nordwales.
Cymru am byth!
- Sarah