In diesem Jahr feiern wir das 70-jährige Bestehen des Jüdischen Historischen Institutes (Jewish Historical Institute). Es ist eines der wichtigsten Forschungsinstitute auf dem Gebiet der Geschichte der Juden in Polen. Das Institut befindet sich in einem Gebäude in der Tłomackie-Straße 3/5 in Warschau (Polen), in dem sich vor dem Zweiten Weltkrieg die jüdische Hauptbibliothek (Main Judaic Library) befand.
"Malen war ihr einziger Wunsch" - so beschrieb Józef Sandel, Kurator der Kunstabteilung des Jüdischen Historischen Institutes, die Künstlerin Gela Seksztajn. Diese Worte spiegeln den Charakter ihrer leidenschaftlichen Arbeit wider. Ihr Weg zur Malerin war nicht einfach. Als Kind einer Arbeiterfamilie hatte Gela nicht viele Gelegenheiten sich der Malerei zu widmen, aber ihr starker Wille, ihr entschlossenes Streben nach Sinn und ihr unbestreitbares Talent ermöglichten es ihr, erfolgreich zu sein. Gelas Lieblingsmotive waren Kinder. Dank ihr sind viele Porträts junger Ghettobewohner erhalten geblieben.
Ihre florierende Karriere als Malerin wurde durch den Krieg unterbrochen, doch selbst schwierige Bedingungen hinderten sie nicht am Arbeiten. Als Lehrerin versuchte sie, zumindest ein wenig Freude in das Leben der Kinder zu bringen. Gela Seksztajn starb wahrscheinlich 1943 mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann in Warschau. Ihre Werke blieben dank des von Oneg Shabbat geschaffenen Ringelblum-Archivs erhalten - dem Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos. Gelas Werke wurden zusammen mit dem gesamten Ringelblum-Archiv in das "UNESCO’s Memory of the World International Register" eingetragen.
Die erhaltenen Werke von Gela Seksztajn sind auf dem Delet-Portal zu sehen.