Als einer der meist gefragten und erfolgreichsten Portraitmaler der internationalen High Society malte der amerikanische Auswanderer John Singer Sargent die kosmopolitische Welt mit Eleganz und einem Hauch Bravour. Der Sohn amerikanischer, in Italien lebender Eltern verbrachte seine jungen Jahre in Paris und zog dann in den 1880ern nach London. Sargent reiste viel, und es war während dieser Reisen, dass er ausgiebig mit der Pleinair-Malerei, der Freilichtmalerei, experimentierte.
Dieses bezaubernde Doppel-Portrait zeigt Sargents Freunde - ebenfalls Künstler - Wilfrid und Jane Emmet de Glehn, dargestellt in einem sonnenbeschienen Garten in der mittelitalienischen Stadt Frascati. Das Gemälde ist lichterfüllt und weist Sargents charakteristisch glänzende Oberflächen auf, die er unter Verwendung der Impasto-Technik mit meisterhaftem Pinselstrich schuf. In einem Brief an ihre Schwester Lydia beschrieb Jane das Werk als ein "höchst unterhaltsames und haarsträubend lustiges Bild. Ich bin ganz in weiß gekleidet mit einem weißen Malerkittel und einem zartblauen Schleier um meinen Hut. Ich sehe nahezu aus wie ein Pierrot, aber mit einer recht sorgenvollen Miene wie sie jeder Maler haben sollte, so er kein vollkommener Narr ist, wie Sargent sagt. Wilfrid trägt kurze Ärmel, ist recht untätig und zu nichts Nutze, und unsere Köpfe begegen sich vor der Grandezza des Brunnens."