Das von Antonio Saura als „schönstes Bild der Welt“ beschriebene Der Hund von Francisco Goya wurde direkt auf eine Wand im Wohnhaus des spanischen Malers gemalt, als er bereits im fortgeschrittenen Alter und sowohl mental als auch körperlich erschöpft war.
Das Bild zeigt einen Hundekopf im Profil, die Schnauze aufwärts gerichtet, die Ohren zurückhängend und mit weit aufgerissenen Augen gen Himmel starrend. Es kann in zwei Bereiche unterteilt werden: Der eine ist dunkle Masse, die den gesamten Körper des Hundes verdeckt, möglicherweise Erde oder Treibsand. Der zweite Bereich, ein ausgedehnter Himmel, der die Einsamkeit des Hundes verdeutlicht, wird durch eine dunkle Masse hervorgehoben, die höchstwahrscheinlich die Erstanfertigung eines Gemäldes auf der Wand war, bevor Goya entschied, es zu übermalen.
Die wahre Bedeutung dieses Gemäldes werden wir nie herausfinden. Goya hat nichts Schriftliches dazu verfasst, nie darüber gesprochen und womöglich nie beabsichtigt, dass es jemand zu Gesicht bekommt. Der Hund, der begraben wird, repräsentiert Goyas Gefühl, gefangen zu sein, alt und allein, körperlich und mental geschwächt. Angesichts seines nahen Ablebens war alles, was noch blieb, zum Himmel aufzuschauen und auf eine Art göttliche Intervention zu hoffen, die niemals kam. Die Hoffnungslosigkeit ist deutlich spürbar.
Der Hund ist zweifellos das optisch am wenigsten eindringliche der Schwarzen Gemälde, die allesamt im Museo del Prado in Madrid ausgestellt sind.
- Adam G. Oestreich
PS: Lies hier, warum Goya als der erste Modernist bezeichnet wird.