Frau, ihr Haar kämmend by Wladyslaw Slewinski - 1897 - 64 x 91 cm Nationalmuseum Krakau Frau, ihr Haar kämmend by Wladyslaw Slewinski - 1897 - 64 x 91 cm Nationalmuseum Krakau

Frau, ihr Haar kämmend

Öl auf Leinwand • 64 x 91 cm
  • Wladyslaw Slewinski - 1. Juni 1856 - 24. März 1918 Wladyslaw Slewinski 1897

Ich liebe diese Momente, wenn ich für DailyArt Gemälde präsentieren darf, die ich wirklich liebe! :)  

Dem Nationalmuseum in Krakau haben wir es zu verdanken, dass wir dir dieses Meisterwerk vorstellen können. Noch bis Juli 2019 ist es dort in der Ausstellung Krakau 1900 zu sehen.

Władysław Ślewiński war einer der ersten polnischen Künstler, die zum Kunststudium nicht wie alle anderen Künstler des Landes nach München gingen, sondern nach Paris.

Im Jahr 1888 traf Ślewiński dort im Studio von Philipp Colarossi bzw. dem benachbarten Restaurant Chez Madame Charlotte auf Paul Gauguin. Dieses Treffen und die Bekanntschaft mit Gauguin, gefolgt von einem Besuch in Großbritannien, wo er sich der Pont-Aven-Gruppe anschloss, beeinflussten Ślewińskis Arbeit. Auf der Grundlage des Synthetismus entwickelte der Künstler seine eigene Art der Darstellung, wobei seine ruhige, bedächtige und zutiefst reflexive Kunst jeden literarischen Symbolismus vermied.

Ślewiński malte Frau, ihr Haar kämmend im Jahr 1897 in Paris. Es handelt sich um eine faszinierende und beunruhigende Komposition, in der sich die Gestaltung des Art Nouveau mit der Sinnlichkeit des jungen Künstlers verbindet, die in den anderen, meist zurückhaltenden Arbeiten von Ślewiński nicht zu finden ist.

Wir wissen nicht, wer die dargestellte Frau war. Vielleicht die Frau des Künstlers, die russische Malerin Eugenia Szewcow, der er in Paris begegnete. Vielleicht handelt es sich aber auch eine unbekannte rothaarige Meerjungfrau, wie Antoni Potocki bemerkte. Nicht minder faszinierend ist der Spiegel neben der Frau, in dem sich ein Gesicht spiegelt.

Ein weiteres polnisches Gemälde, das ich außerordentlich mag, ist Seltsamer Garten. Wirf mal einen Blick darauf!