Louis Welden Hawkins (1849-1910) war ein in Deutschland geborener Maler, der 1895 die französische Staatsangehörigkeit angnahm. Hawkins besuchte die Académie Julian in Paris, gab 1881 seine öffentliche Premiere im Salon des Artistes Français und arbeitete auch mit der Rose + Croix Gruppe. Er arbeitete in einer Reihe von Stilen, unter anderem dem der Präraffaeliten, aber fokussierte sich später auf Symbolismus, welcher von seine Beziehungen mit symbolistischen Schriftstellern und Künstlern wie Mallarmé or Puvis de Chavannes beeinflusst wurde.
Zu Hause (Le Foyer auf Französisch) ist ein Beispiel eines Gemäldes mit vom Künstler gewählten verfeinerten Symbolismus. Diese unglaubliche Landschaft hat ein sehr schmales, vertikales Format. Nur eine horizontal platzierte Leiter durchbricht die Vertikale. Links im Vordergrund ist ein Baumstamm, der den Betrachter zu einem versteckten Zuschauer macht. Das Auge wird auf die Wand eines Gebäudes gelenkt, das den Platz im Hintergrund schließt. Das fragile Licht scheint das der Morgenröte zu sein. Durch das Fenster zieht eine Flamme Aufmerksamkeit auf sich. Ist es eine Kerze oder vielleicht das Feuer eines Kamins? Die Präsenz eines Blumenstraußes, positioniert auf dem Rand des Spitzbogens, trägt zum Mysterium des Gemäldes bei. Die Szene und das kleine Haus strahlen ein Gefühl von Einsamkeit und Zeitlosigkeit aus, obwohl wir durch das Licht wissen, dass eine menschliche Präsenz vorhanden ist. Das Gefühl der Neugierde des Betrachters der die Intimität dieses friedlichen Hauses brechen möchte kann auch in Empire of Light von Magritte gefunden werden, wo auch der Umgang mit Licht und Gebäude ähnlich ist.
Tony Goupil
P.S. Lies hier etwas über Symbolismus in Viktorianischer Kunst.