Es gibt fünf Versionen dieses Gemäldes und einen Stich. Die meisten Expert*innen glauben jedoch, dass das vertrauenswürdigste Exemplar Teil der Sammlung des Musée Municipal in St. Germain-en-Laye ist, das in einem Tresor aufbewahrt und nur bedingt ausgeliehen wird.
Bosch zeigt, wie sich die Menschen – von mangelnder Wachsamkeit und Einsicht geprägt – täuschen lassen, wodurch eine faszinierende Spannung entsteht, die auch in seinen späteren Bildern immer wieder auftaucht. Der Zauberer auf der rechten Seite des Bildes fängt sein interessiertes und buntes Publikum mit einem Becher-und-Bälle-Spiel ein. Der zentrale Charakter und der eigentliche Fokus des Bildes aber ist der Mann von hohem Rang, der auf die Perle in der Hand des Gauklers starrt, ohne sich bewusst zu sein, dass er gerade um seinen Geldbeutel erleichtert wird. Bosch stellt den Zauberkünstler als gewöhnlichen Verbrecher dar, der seine Beute anlockt.
Das in unser Opfer vertiefte Kind und der Mann, der die Geldbörse stiehlt, scheinen das flämische Sprichwort zu veranschaulichen: „Wer sich durch Trickzauber täuschen lässt, verliert sein Geld und wird zum Gespött der Kinder“. Ein anderes flämisches Sprichwort, das um 1480 in Boschs Heimat Hertogenbosch zur Zeit dieses Gemäldes veröffentlicht und weit verbreitet wurde, lautet: „Niemand ist so sehr ein Narr wie ein willentlicher Narr“.
Die Tiere in dem Gemälde symbolisieren menschliche Eigenschaften, die Täuschung und Schikanierung begünstigen. Die kleine Eule in dem Korb am Gürtel des Zauberers steht für dessen Intelligenz. Frösche, die aus dem Mund des Hauptcharakters springen, repräsentieren das Ausmaß, in dem das Opfer alle Vernunft außer Acht lässt und seinen tierischen Impulsen nachgibt.
April, April! :) Höre dir die „Po-Musik“ von Hieronymus Bosch aus Der Garten der Lüste an!