Vahine no te vi (Tahitierin mit Mango) by Paul Gauguin - 1892 - 193.5 x 103 cm Baltimore Museum of Art Vahine no te vi (Tahitierin mit Mango) by Paul Gauguin - 1892 - 193.5 x 103 cm Baltimore Museum of Art

Vahine no te vi (Tahitierin mit Mango)

Öl auf Leinwand • 193.5 x 103 cm
  • Paul Gauguin - 7. Juni 1848 - 8. Mai 1903 Paul Gauguin 1892

Vahine no te vi ist eines der frühesten von etwa 70 Bildern, die Gaugin während seines ersten Besuchs auf Tahiti geschaffen hat.

Schon 1890 hatte Gauguin sich vorgenommen, Tahiti zur Destination seines künstlerischen Schaffens zu machen. Eine erfolgreiche Versteigerung seiner Werke in Paris und andere Veranstaltungen, darunter ein Bankett und ein Benefizkonzert, brachten die notwendigen finanziellen Mittel ein. Nachdem er seine Frau und Kinder - wie sich später zeigen würde zum letzen Ma l- in Kopenhagen besucht hatte, brach er am 01. April 1891 nach Tahiti auf, mit dem Versprechen einen Neuanfang zu machen und als reicher Mann zurückzukehren. Seine erklärte Absicht war es, der europäischen Zivilisation und "allem, was künstlich und konventionell ist" zu entkommen.

Er verbrachte die ersten drei Monate in Papeete, der Hauptstadt der Kolonie, die bereits stark von der französischen und europäischen Kultur beeinflusst war. Dann entschied er sich sein Atelier in Mataiea, Papeari, etwa 45 Kilometer von Papeete entfernt einzurichten, und sich in einer Bambushütte nach einheimischem Stil niederzulassen. Hier realisierte er verschiedene Bilder, die Tahiti darstellen.

Später schrieb Gauguin unter dem Titel Noa Noa einen Reisebericht (erstmals 1901 veröffentlicht), der ursprünglich als Kommentar zu seinen Bildern konzipiert war und seine Erfahrungen auf Tahiti beschreibt. Moderne Kritiker legen nahe, dass die Inhalte des Buchs zum Teil erfunden und plagiiert wurden.

P.S. Unsere Autorin stellt sich hier die Frage, ob Paul Gauguin während seines Besuchs auf Tahiti in den 1890ern ein Genie auf der Suche nach dem Paradies war, oder doch ein zwielichtiger Sextourist?