Die radikalen Druckgrafiker der Grosvenor School of Modern Art produzierten eine Kunstform, die auf der Flexibilität von Linoleum basierte, und die lebendig modern und optimistisch im Geist war - allerdings nicht ohne beunruhigendere Aspekte.
Cyril Power (1872-1951), einer der vier wichtigsten Künstler, der aus der Grosvenor School hervorging, ließ sich von der Modernität der Londoner U-Bahn inspirieren, die in vielen seiner Linolschnitte zu finden war. In vielen dieser Werke steckt eine implizierte Sozialkritik, ähnlich der bissigen Qualität der deutschen expressionistischen Kunst aus der gleichen Zeit.
Die in ihren Zeitungen vergrabenen, uninteressierten Passagiere in Der U-Bahn-Zug zeigen eine typische englische Zurückhaltung, obwohl ihr U-Bahn-Wagon durch Zeit und Raum zu schlingern und zu taumeln scheint. In der Stimmung dieses Linolschnittes gibt es eine Ähnlichkeit zu der Eröffnungssequenz von Alfred Hitchcocks düsteren Comic-Film Endlich sind wir reich von 1931, der einen gelangweilten, gestressten Pendler zeigt, der die Rolltreppe zur U-Bahn hinunterfährt, als würde er in eine höllische Unterwelt eindringen. Eine Aufnahme zeigt die Bahn, die melodramatisch entlang der überfüllten Plattform taumelt, gefolgt von einem hysterischen Andrang, der Menschen die versuchen in die Bahn zu gelangen. Wie Power repräsentierte auch Hitchcock die mechanische Langeweile, die sensorische Überlastung und die Fremdheit des modernen urbanen Lebens - etwas, womit sich viele Pendler identifizieren können!
Trotz seiner Ambivalenz wurden Power und seine Kollegin Sybil Andrews von Frank Pick, dem Geschäftsführer der Londoner U-Bahn, beauftragt. Unter dem Pseudonym Andrew-Power produzierten sie von 1929 bis 1937 acht Plakate für das London Passengers Transport Board. Die auffälligen Poster feiern die verschiedenen Sport- und Freizeitmöglichkeiten, die über U-Bahn-Stationen und Busse von Wimbledon bis Lord's Cricket Ground erreichbar sind.
Du kannst The Tube Train bis zum 8. September in der Dulwich Picture Gallery in London im Rahmen von Cutting Edge: Modernist British Printmaking, der ersten großen Ausstellung der Grosvenor School, besichtigen.
P.S. Wenn Du Lust auf eine Reise mit der Londoner U-Bahn hast, tu es hier mit Rosemary Ellis und ihren schönen Postern für den Transport von London!