Hockende Frau ist eine von fünf Pastellskizzen für Delacroix' monumentales Gemälde Der Tod des Sardanapal (schaut es euch in unserem Archiv an!), das dazu beitrug, seinen Ruf als Vorreiter der französischen Romantik-Strömung zu festigen. Von den wenigen Pastellzeichnungen, die Delacroix schuf, gehört diese Gruppe als einzige zu nur einem Gemälde. Das Werk war von einem Theaterstück des englischen Romantik-Dichters Lord Byron aus dem Jahr 1821 inspiriert. Es zeigt den letzten assyrischen König: Auf seinem Bett zurückgelehnt, Momente vor seinem Selbstmord, blickt der König unbeteiligt auf seine Frauen, Konkubinen und Tiere, als sie durch seinen Befehl getötet werden – damit sie nicht von der feindlichen Armee dahingeschlachtet werden, die die Assyrer gerade besiegt hat. In dieser ausdrucksvollen Skizze für eine der Konkubinen hat Delacroix überzeugend das Grauen des Moments eingefangen. Mit einer sicheren, geschwungenen Linie beschreibt er die rhythmische, gespannte Haltung einer Figur, die von einem Schlag oder Messerstich zurückprallt. Obwohl diese kraftvolle Figur in der Endfassung des Gemäldes stark beschnitten wurde, bietet die Pastellskizze Einblick in Delacroix' kreativen Prozess und ihre sinnliche Dramatik steht repräsentativ für die Epoche der Romantik.
Trotz allem schön, oder?
P.S. Erfahrt hier mehr über Eugène Delacroix.
Erinnert ihr euch an unsere fantastischen DailyArt-Drucke? Wir haben eben gerade eine neue Ladung davon veröffentlicht – schaut euch zehn neue Drucke in hervorragender Qualität an. Unter anderem findet ihr Die große Welle von Kanagawa, die Dame mit dem Hermelin und die Frau mit Sonnenschirm. Einfach mal reingucken!