Bis zum 12. Juni 2022 kann man im van Gogh Museum in Amsterdam die Ausstellung Van Gogh und die Olivenhaine besuchen, welche das erste Mal die Bilder, die Vincent van Gogh von Olivenhainen gemalt hat, wieder vereint und zusammen zeigt. Aus diesem Anlass präsentieren wir heute eines dieser Gemälde. :)
Was fand van Gogh an Olivenbäumen so besonders? Olivenbäume waren für den Künstler mit einer äußerst persönlichen, beruhigenden Symbolik durchtränkt. Sie standen für die alte und unveränderliche Landschaft der Provence, erinnerten ihn aber auch an die niederländischen Kopfweiden. Der Olivenbaum ist schon seit der Antike ein Symbol des Friedens und der Standhaftigkeit. In der Bibel suchte Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung Trost am Ölberg.
Im November 1889 erhielt van Gogh von seinen Künstlerfreunden Émile Bernard und Paul Gauguin Briefe über biblische Szenen, die sie gemalt hatten, darunter Christus am Ölberg. Er war über die Werke, die komplett aus ihrer Fantasie heraus entstanden waren, empört. Als Antwort ging er direkt zurück hinaus zu seinen Olivenhainen. Anders als seine Freunde mit ihren „Abstraktionen” ließ sich van Gogh direkt von der Natur inspirieren. Er malte fünf große Leinwände mit Olivenhainen zu verschiedenen Tageszeiten, um die wechselnden Effekte von Licht und Atmosphäre einzufangen. So wie schon zuvor strebte er danach, die Hoffnung und den Trost, den er mit dem Olivenbaum verband, abzubilden.
Van Gogh stellte die individuellen Farben dieses spätherbstlichen Olivenhains mit einer Reihe von Strichen und Punkten gegenüber. Diese Technik brachte Einheit und Rhythmus in das Bild. „Dir wird auffallen, dass es in den großen Studien keine Pastosität [dick aufgetragene Farbe] gibt”, schrieb er an seinen Bruder. „Das vermittelt Atmosphäre und verbraucht weniger Farbe.”
PS: Seht euch diese sieben außergewöhnlichen Gemälde von van Gogh an, die ihr wahrscheinlich noch nie gesehen habt!
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