Das Thema des ungleichen Paares, das im 16. Jahrhundert vor allem in der Druckgrafik seine Blütezeit genoss, kombiniert das weltliche Genrebild mit mittelalterlichen christlichen Lasterdarstellungen. Das Gesicht des alten Mannes, der in diesem Bild eine auffallend junge und hübsche Frau lüstern umarmt, ist karikaturhaft verzerrt. Als Zeichen seines Reichtums überreicht er ihr ein Schmuckstück, in der Hoffnung, sie so zu überreden, ihm den Bart zu streicheln und ihn zu umsorgen. Meist wird das Paar im Bild als Hure und ihr Freier interpretiert, dabei könnte es sich aber auch um eine Zweckehe handeln, zumal der ansonsten deutlich erotische Unterton des Themas hier kaum vorhanden ist. Gerade vor dem Hintergrund der lutherischen Behauptung, die Ehe sei am besten unter Gleichen, lässt sich ein moralisierender Unterton erkennen.
Lucas Cranach der Ältere war ein deutscher Renaissancemaler, der zudem Holzschnitte und Gravuren anfertigte. Einen Großteil seiner Karriere arbeitete er als Hofmaler für die Kurfürsten von Sachsen und ist berühmt für seine Porträts sowohl deutscher Fürsten als auch Anführer der Reformation, deren Bewegung er sehr begrüßte – er war ein enger Freund von Martin Luther. Während seiner gesamten Schaffenszeit malte er weiterhin Aktmotive aus Mythologie und Religion.
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