Der Distelfink zeigt einen lebensgroßen angeketteten Distelfinken auf einem Futterspender – ein blauer Behälter mit Deckel, von zwei hölzernen Halbringen eingeschlossen, die an der Wand befestigt sind. Dieser farbenfrohe Vogel war ein beliebtes Haustier, dem einfache Kunststückchen beigebracht werden konnten, darunter zum Beispiel das Hochheben eines fingerhutgroßen Eimerchens Wasser. Er galt als Bote von Gesundheit und Glück und wurde in der italienischen Renaissancemalerei als Symbol für die christliche Erlösung und die Passion Jesu benutzt.
Zur Zeit seiner Entstehung war das Bild Teil einer größeren Konstruktion, vielleicht von einer Fensterlaibung oder Schutzabdeckung. Der Künstler, Carel Fabritius, war einer der bekanntesten niederländischen Maler der Epoche. Manche vermuten (jedoch ohne Beweise), dass Johannes Vermeer, der ähnlich blasse, sonnenbeschienene Wände malte, Schüler von Fabritius war. Fabritius starb mit 32 Jahren bei der Explosion der Delfter Pulvermühle am 21. Oktober 1654, durch die mindestens 100 Menschen ums Leben kamen und ein Viertel der Stadt zerstört wurde, auch sein Atelier und viele seiner Bilder. Nur von wenigen seiner Werke wissen wir, dass sie die Explosion überstanden haben. Der Distelfink wurde in Fabritius' Todesjahr gemalt. Möglicherweise befand sich dieses Gemälde während der Schießpulverexplosion im Atelier seines Schöpfers.
Dieser hübsche Distelfink ist Teil unseres 50-teiligen Postkarten-Sets mit Meisterwerken, das die berühmtesten, zeitlosesten und schönsten Gemälde der westlichen Kunstgeschichte enthält.
PS: Erfahrt hier mehr über den Roman und den Film, die auf diesem winzigen, großartigen Bild basieren. <3