Gustave Caillebotte war ein französischer Maler, Kunstsammler und Impresario, der Elemente des akademischen und impressionistischen Stils zu einer einzigartigen Kombination verband. Er war nicht nur Teil der Szene, er finanzierte sie auch (zum Beispiel bezahlte er eine Zeit lang die Miete für Monets Atelier). Vor allem aber kaufte er ihre Bilder zu Höchstpreisen. Caillebotte war sehr wohlhabend; sein Vater hatte ein Vermögen damit gemacht, Napoleons Armee mit Uniformen, Bettzeug und anderen Materialien auszustatten. Gustave erbte dieses Vermögen im Alter von 26 Jahren und gab es für seine Leidenschaft (die Malerei) aus und dafür, seinen Freund*innen zu helfen (indem er ihre Bilder kaufte). Er erwarb etwa 64 Gemälde von Monet, Renoir, Sisley, Pissarro und Anderen.
Für mich ist Caillebotte wie der Edward Hopper vom Paris des 19. Jahrhunderts. Aus seinen Gemälden schreit die Einsamkeit des modernen Mannes. Fasziniert von dem beliebten neuen Medium, der Fotografie, setzte er in seinen Werken eine vollkommen andersartige Perspektive ein. Das sehen wir auch im heutigen Bild, auf dem eine Straßenszene von einem Balkon aus zu sehen ist. Caillebotte liebte Balkone und malte die Außenwelt am liebsten von seiner Wohnung aus. Wie modern!
PS: Hier könnt ihr eine andere berühmte Straßenszene von Caillebotte erkunden, dieses Mal an einem Regentag.
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