Akseli Gallen-Kallela, der wohl bedeutendste Künstler Finnlands, ist der einzige, der schon zu Lebzeiten internationale Anerkennung erlangte. Er war auch eine der Schlüsselfiguren beim Wiederaufleben der finnischen Kultur in der Zeit des Unabhängigkeitskampfes gegen Russland im Jahr 1917.
Während seiner ganzen Karriere spielte die Landschaft für Gallen-Kallela eine entscheidende Rolle. Sie verkörperte für ihn die kulturelle Identität Finnlands ebenso wie die Legenden des Kalevala oder traditionelle Kostüme und Kunsthandwerk.
Im Sommer 1892 übernachtete Gallen-Kallela auf der Suche nach einem Wohnsitz im Herzen Finnlands am Paanajärvi-See. Dort malte er seine ersten „puren“ Landschaften, frei von jeglichen Figuren, als direkten Ausdruck einer von der Natur genährten finnischen Seele. Auf dieser Suche nach seinen Wurzeln hat er Palokärki (Schwarzspecht) gemalt. Durch den Vogel verleiht der Maler der Landschaft eine allegorische Dimension, die eines Mannes, der seine Einsamkeit herausschreit. Das Motiv wurde eher politisch interpretiert und sollte ein Land darstellen, das allein in der Not gegen die russische Besatzung kämpft. Gallen-Kallela fertigte zunächst eine große Gouachezeichnung des Motivs an, die ihm jedoch nicht gefiel. Darum zerriss er sie. Seine Frau sammelte die Stücke allerdings ein und klebte sie im darauffolgenden Winter wieder auf eine Leinwand, woraufhin der Künstler seine Meinung änderte. Anschließend begann er mit der Arbeit an der aktuellen Ölversion in der gleichen imposanten Größe, die er 1894 fertigstellte.
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