Jean-Antoine Watteau war ein Maler flämischer Herkunft, der zum größten französischen Anhänger von Rubens wurde. Er belebte den schwindenden Barockstil wieder und verlagerte ihn auf das weniger strenge, naturalistischere und weniger formale klassische Rokoko. Watteau gilt als Erfinder des Genres der Fêtes galantes, Szenen von idyllischem Charme, durchdrungen von einer theatralischen Note. Einige seiner bekanntesten Themen stammten aus der Welt der italienischen Commedia dell'arte.
Angesichts des Titels ist es etwas seltsam, dass das Gemälde nur wenig Tanz zeigt. Das Tanzpaar befindet sich links von der Bildmitte. Die Dame und der Herr stehen voneinander getrennt im Raum und machen wahrscheinlich die vorbereitenden Reverenzen, die zum Menuett, dem dominierenden Tanz des 18. Jahrhunderts, gehören. Niemand sonst tanzt auf dem Gemälde, aber niemand beansprucht diesen Platz. Einige räumliche Anordnungen deuten darauf hin, dass mehrere Personen zuschauen und beabsichtigen, zu gegebener Zeit dem Tanz beizutreten. Andere schenken dem Tanz allerdings gar keine Beachtung, und sieh, wie räumlich begrenzt diese Plaudernden im Gegensatz dazu wirken. Weiter rechts vom Betrachter beobachten die Musiker den Mittelbereich mit dem Menuettpaar, das aus unserer Sicht das freieste und dominanteste Paar zu sein scheint.
PS: Erfahre mehr über Jean-Antoine Watteau—den geheimnisvollen Meister des Rokoko. Weitere Geschichten über einige der anderen Meisterwerke Watteaus findest du in den folgenden Artikeln.