Erma Bossi
Erma Bossi war eine 1882 in Italien geborene Künstlerin. Als künstlerisches Wunderkind wurde sie um die Jahrhundertwende an die Damenakademie in München geschickt, wo sie kurz darauf Gabriele Münter kennenlernte. Im Jahr 1909 trat Bossi der Neuen Künstlervereinigung München (NKVM) bei, die gerade gegründet worden war und die Werke der Mitglieder in der berühmten Galerie Thannhauser ausstellte. Mitglieder der Künstlervereinigung waren Kandinsky und Münter, Marianne von Werefkin, Franz Marc, Moissey Kogan, Karl Hofer und weitere – alle wichtigen deutschen Expressionist*innen.
Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs zog Bossi nach Paris und ließ sich schließlich 1918 in Mailand nieder. Sie blieb mit der Pariser Avantgarde in Kontakt und stellte ihre Gemälde bei den jährlichen Ausstellungen des Salon des Indépendants und des Salon d'Automne aus. Bossi war eine der wenigen Frauen, die an den Biennalen von Venedig 1930 und 1935 teilnahmen. Ihre großen, vereinfachten Formen in festlichen Farben wurden zu einem Vorbild für die internationale Avantgarde.
Heute zeigen wir ein für den Expressionismus charakteristisches Werk mit kräftigen, schrillen Farben, das man mit den Werken von Kandinsky oder Münter aus der gleichen Periode verwechseln könnte.
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