Joshua Reynolds
Im Jahr 1781, nach einer sechswöchigen Reise nach Holland und Flandern, um das Werk von Rubens zu studieren, kehrte der englische Maler Joshua Reynolds mit einer neuen Wertschätzung für den Naturalismus zu seiner Porträtmalerei in London zurück. Dieser Einfluss wird in seinem Porträt von Lady Frances Finch deutlich: Er stellt sie in einer entspannten, waldreichen Umgebung ohne seine typischen klassischen Anspielungen dar. Lady Frances (1761 – 1838), Tochter des 3. Earl of Aylesford (1715 – 1777), war 21 Jahre alt, als das Porträt fertiggestellt wurde. Die letzte Sitzung fand im März 1782 statt, und im September desselben Jahres hatte sie George Legge, Lord Lewisham, geheiratet und wurde Lady Lewisham, Gräfin von Dartmouth.
Die Ungezwungenheit der Pose von Lady Frances und ihre Nähe zur Bildebene verraten nicht sofort ihren aristokratischen Hintergrund. Künstler des 18. Jahrhunderts bevorzugten zunehmend die Platzierung weiblicher Dargestellter in natürlichen statt häuslichen Umgebungen und reagierten damit auf einen literarischen Trend, der Natur mit Tugend verband.
Falls du Bridgerton gesehen hast, werden dir beim Betrachten dieses Porträts möglicherweise einige Einflüsse auffallen. Was für Haare!
PS: Apropos Netflix-Serie: Falls du ein Fan dieser berühmten Serie bist, findest du hier die künstlerischen Orte, die du in Bridgerton sehen kannst!
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