Edvard Munch wurde schon früh mit dem Tod konfrontiert. Als er sechs Jahre alt war, starb seine Mutter, einige Jahre später seine Schwester. Der Tod seines Vaters im Jahr 1889 stürzte ihn in eine schwere Krise. Vor diesem Hintergrund ist es nicht überraschend, dass die Themen Tod, Furcht und Trauer immer wieder in Munchs Werk auftauchen. Munch schrieb später über seine traumatische Kindheit: „Mein Zuhause war ein Zuhause der Krankheit und des Tods. Über das Unheil dort bin ich nie hinweggekommen. Es hat auch meine Kunst geprägt.“
Das Kind und der Tod ist eine von Munchs eindringlichsten Erkundungen des Sterbens und der Trauer. Es zeigt ein junges, aus dem Bild blickendes Mädchen, das sich mit den Händen seine Ohren zuhält, während seine verstorbene Mutter im Hintergrund liegt. Wie bei Munch üblich, liegt der Fokus nicht auf den Verstorbenen, sondern auf der emotionalen Verfassung der Lebenden – in diesem Fall, dem stillen Schrecken des Mädchens. Im Gegensatz zu der Figur in Der Schrei, die Leid durch einen Aufschrei ausdrückt, ist dieses Kind in Angst erstarrt und unfähig, seinen Schmerz auszudrücken.
PS: Sieh dir Munchs Abbildungen des Tods an. Der Künstler vereint dabei auf brillante Weise das Leben und den Tod, Liebe und Terror sowie das Gefühl der Einsamkeit. Neben der Malerei war er auch an der Fotografie interessiert. Bist du neugierig auf Edvard Munchs Leben in Fotos?
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