Horace Pippin begann seine künstlerische Laufbahn nach seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg in dem berühmten afroamerikanischen Regiment der Harlem Hellfighters. Von einem Scharfschützen verwundet, verlor er die volle Beweglichkeit seines rechten Arms und wurde ehrenhaft aus dem Militär entlassen. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt West Chester, Pennsylvania, brachte er sich das Malen selbst bei, indem er seinen verletzten Arm mit dem linken stützte. Bis Ende der 1930er Jahre hatte Pippins Werk die Aufmerksamkeit bedeutender Persönlichkeiten wie des Künstlers N. C. Wyeth, des Kritikers Christian Brinton und des Sammlers Albert Barnes auf sich gezogen.
Dieses Gemälde gehört zu einer Serie halb-autobiografischer häuslicher Szenen, die Pippin zwischen 1941 und seinem Tod im Jahr 1946 schuf. Die Bilder zeigen meist afroamerikanische Familien, die in einem einzigen multifunktionalen Raum verschiedenen Tätigkeiten nachgehen. Sie zeichnen sich durch eine ruhige, friedliche Atmosphäre aus und enthalten oft wiederkehrende Gegenstände wie Flickenteppiche, Steppdecken, Öfen und Wecker.
Was School Studies besonders macht und dem Titel eine zusätzliche Bedeutung verleiht, ist die ungewöhnliche Anordnung der Figuren. Anders als in vielen von Pippins Interieurs, in denen die dargestellten Personen miteinander interagieren, sitzen die drei Figuren in diesem Gemälde mit dem Rücken zueinander. Sie sind völlig in ihre eigenen Gedanken vertieft, was eine Atmosphäre der Reflexion und Einsamkeit innerhalb des gemeinsamen Raums schafft.
Wir hoffen, dass dir unsere Feierlichkeiten zum Black History Month gefallen haben. Morgen beginnt der März, und das bedeutet … ein besonderer Fokus auf Künstlerinnen! Bis morgen!
PS: Hier erfährst du, wie Horace Pippin berühmt wurde – und wie die Kunst sein Leben rettete!