Heute präsentieren wir kein Gemälde, sondern eine Studie eines der Väter der abstrakten Kunst: Wassily Kandinsky. Dieses Aquarell erforscht das Zusammenspiel von Farbe und Form – zwei zentrale Elemente in Kandinskys künstlerischer Philosophie. Obwohl es kein vollendetes Werk ist, gilt es als wegweisendes Beispiel für seine Verwendung abstrakter Formen und lebhafter Farbkontraste, um emotionale Reaktionen hervorzurufen.
In diesem Werk experimentierte Kandinsky mit einer Komposition aus konzentrischen Kreisen innerhalb von Quadraten und verwendete eine breite Palette leuchtender Farben. Diese geometrische Abstraktion erlaubte es ihm, zu untersuchen, wie verschiedene Farbkombinationen die Wahrnehmung und Emotion beeinflussen. Für Kandinsky war Farbe nicht nur ein visuelles Element – sie war die Seele des Kunstwerks. Er glaubte, dass Farben eine spirituelle Bedeutung tragen und die Stimmung sowie die Emotionen der Betrachtenden beeinflussen können – ein Gedanke, den er ausführlich in seinen Schriften erörterte.
Als Synästhet (ein Phänomen, das sensorische Überlagerungen verursacht, z. B. Farben schmecken oder Klänge fühlen) war Kandinskys Farbwahrnehmung tief mit Klang und Emotion verknüpft. Er konnte „Farben hören“ und „Klänge sehen“, was seine Herangehensweise an die Malerei maßgeblich prägte. In Quadrate mit konzentrischen Kreisen erzeugen die runden Formen und das dynamische Zusammenspiel der Farben eine Bewegung, die fast wie eine visuelle Sinfonie wirkt. Die Kontraste – etwa zwischen kräftigem Rot und Blau – spiegeln Kandinskys Wunsch wider, ein immersives, multisensorisches Erlebnis zu schaffen, das über die traditionelle Darstellung hinausgeht.
Die Studie zeichnet sich zudem durch ihre Präzision und mathematische Qualität aus, was Kandinskys Faszination für die spirituelle Dimension der Geometrie widerspiegelt.
PS: Hier haben wir etwas ganz Besonderes für alle Kandinsky-Fans – lass es dir nicht entgehen!
PPS: Hast du Wassily Kandinsky schon einmal bei der Arbeit gesehen? Schau dir diese seltenen Filmaufnahmen von Kandinsky beim Zeichnen aus dem Jahr 1926 an!